Blickwechsel

Seminare und Trainings für den Umgang
mit sehbehinderten und blinden Menschen

Portraitfoto von Kerstin Gaedicke. Sie steht im Sonnenlicht vor grünen Bäumen. Über einem fliederfarbenen T-Shirt trägt sie eine geöffnete lila Strickjacke und eine silberne Kette. Sie hat kinnlange dunkelblonde Haare und ein rundliches Gesicht. Ihre Augen sind geschlossen, sie lächelt offen.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass sehende Menschen im Umgang mit blinden und sehbehinderten Menschen unsicher sind: Man kann den anderen zwar ansehen, aber dieser guckt oft nicht zurück. Auch Gesten und Mimik bleiben häufig unerwidert. So entstehen Unsicherheiten, Ängste und Missverständnisse auf beiden Seiten.

Da ich von Geburt an blind bin, erlebe ich das Beschriebene häufig.

Um die so unterschiedlichen Erfahrungswelten Sehender und Nichtsehender einander näher zu bringen, biete ich Ihnen Seminare und Trainings für den Umgang mit uns sehbehinderten und blinden Menschen an.

Ich wünsche mir, dass unser Zusammenleben künftig einfacher, entspannter und selbstverständlich wird.

Selbst erlebt

Ich stehe an einer vielbefahrenen Kreuzung in der Mitte Berlins und traue mich nicht über die Straße. Die Ampel hat keine akustische Zusatzeinrichtung und ich kenne die Abbiegespuren und ihren Verlauf nicht. Drum sperre ich die Ohren auf: Höre ich jemanden in der Nähe, den ich um Hilfe bitten kann?

Einige Schritte rechts von mir räuspert sich jemand - klingt nach einem Mann. Ich wende mich ihm zu und frage: "Entschuldigung, könnten Sie mir bitte über die Straße helfen?" Neben mir bleibt es still. Ich denke: Hat er mich nicht gehört oder will er mir nicht helfen?

Tja, da bleibt nur, es noch einmal zu versuchen, denn ich fürchte mich vor dem brausenden Verkehr.

Also noch ein Versuch: "Entschuldigung, könnten Sie mir über die Straße helfen?" Wieder Stille. Ich will schon meinen Mut zusammenraffen und losgehen, da sagt ein Mann rechts neben mir: "Äh, ich bin aber ein Rocker und habe einen Ring in der Nase." Die Aussage verblüfft mich: "Ja, und?" Er: "Wie, stört dich das nicht?" Ich ganz erstaunt "Nein".

Da sagt er ganz erleichtert: "Na, dann bring ich dich auch über die Straße.“

Ich lächle und hake mich bei ihm ein.

Seminare & Trainings

Auf der Grundlage meines Studiums der Sozialarbeit/Sozialpädagogik gestalte ich die Seminare und Trainings sehr praxisnah.

Sie als Teilnehmende bekommen vor allem in erfahrungsorientierten Übungen und Rollenspielen die Gelegenheit, situationsbezogen Ihr Verhalten und Handeln auszuprobieren und zu trainieren. Dabei kommen Simulationsbrillen für verschiedene Arten von Sehbehinderungen sowie Augenbinden zum Einsatz.

Wenn Sie mit mir arbeiten, dann wird die Reflexion Ihrer Rollen ein wesentlicher Bestandteil der Fortbildung sein - selbstverständlich unter Einbeziehung Ihrer Erfahrungen.

Darüber hinaus thematisiere ich Unsicherheiten und mögliche Fehler im Umgang mit sehbehinderten und blinden Menschen, kläre die Frage nach "Hilfe wann und wie", und beantworte auch sonst alle weiteren Fragen.

Hierbei schöpfe ich aus meinem umfangreichen Wissen sowie den Informationen und Beispielen aus dem Alltag.

Meine Seminare und Trainings sind authentisch und alltagsnah. Da ich selbst blind bin, kenne ich die Lebensbedingungen sehbehinderter und blinder Menschen sehr gut und habe natürlich auch Kontakt mit anderen.

Die Seminare und Trainings führe ich bei Ihnen vor Ort durch.

Folgende Bausteine biete ich Ihnen im Rahmen meiner Fortbildung an. Diese können Sie - je nach Ihren Bedürfnissen - kombinieren:

  • Erklärungen zum Unterschied sehbehindert/blind
  • Überblick über Arten von Sehbehinderungen
  • Erläuterungen zum Prozess der Behinderungsverarbeitung
  • Kompetenzen für den Umgang und die Kommunikation
  • Tipps für die Unterstützung, Betreuung und Pflege
  • Hinweise für die Hilfe im Restaurant und am Büfett
  • Vermittlung von Führtechniken
  • Kriterien für das Beschreiben von Wegen und Räumen
  • Informationen zu Alltagsorganisation und -schwierigkeiten
  • Hinweise zum Training in Orientierung und Mobilität sowie Training in lebenspraktischen Fähigkeiten
  • Informationen zu Hilfsmitteln
  • Angebote der Selbsthilfe
  • Aspekte der Inklusion
  • Grundlagen des Persönlichen Budgets
  • Arbeitsassistenz
  • Hinweise zur sehbehinderten- und blindengerechten Gestaltung von Räumen und Dokumenten

Während der Seminare und Trainings werde ich von einer Arbeitsassistenz begleitet.

Wer kann teilnehmen

Mein Angebot richtet sich an alle, die mehr erfahren und lernen wollen, wie man im Kontakt mit sehbehinderten und blinden Menschen Berührungsängste abbauen, Sicherheit erlangen und erfolgreich kommunizieren kann.

Bisher war ich für folgende Berufsgruppen tätig:

  • Lehrkräfte (Sonderpädagogen)
  • Hotelpersonal, Mitarbeitende in Tourist-Informationen
  • medizinisches Fachpersonal (Augenärzte, Pflegekräfte, Orthoptisten)
  • Mitarbeitende in der Dienstleistungsbranche
  • Fachkräfte aus dem Kultur- und Veranstaltungsbereich
  • Beschäftigte in Verkehrsunternehmen
  • pädagogische Fachkräfte (Kinder- und Jugendbereich)
  • Auszubildende in Berufsfachschulen (Alten-, Kranken-, Heilerziehungspflege, Ergotherapie, Erzieher)
  • Teilnehmende am Freiwilligen Sozialen Jahr und Bundesfreiwilligendienst
  • Gruppenleitungen von Werkstätten für behinderte Menschen, Arbeitsassistenzen
  • (sonderpädagogische Zusatzausbildungen für Fachkräfte in der beruflichen Rehabilitation von Menschen mit Behinderungen)

Mein Anliegen / Ihr Nutzen

Berührungsängste abbauen - Sicherheit erlangen - kompetent kommunizieren

Um selbst etwas für einen entspannten und kompetenten Umgang mit sehbehinderten und blinden Menschen zu tun, entschloss ich mich vor einigen Jahren, mein sozialpädagogisches Wissen und meine blindheitsspezifischen Erfahrungen zu kombinieren und Seminare sowie Trainings zu diesem Thema anzubieten.

So begann ich 2008, erste Seminare durchzuführen. Seit 2012 bin ich selbstständig tätig und biete Fortbildungen zum Thema "Umgang mit sehbehinderten und blinden Menschen" an.

In meinen Seminaren und Trainings lernen Sie, wie Sie - trotz anfänglicher Unsicherheiten gegenüber Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung - einen entspannten und selbstverständlichen Kontakt aufbauen und gestalten können.

Es geht mir darum, Sicherheit und Kompetenzen zu vermitteln. Mit Hilfe von Perspektivenwechseln im erfahrungsorientierten Lernen werden Sie für die Bedürfnisse und notwendigen Bedingungen blinder und sehbehinderter Menschen sensibilisiert. Dadurch können Sie zukünftig bestehende Unzulänglichkeiten und Barrieren erkennen und Verbesserungen praktisch umsetzen. Nach Abschluss der Fortbildung verfügen Sie - aufgrund Ihrer gesammelten Erfahrungen - über die Kompetenzen, auch Ihre Kolleginnen und Kollegen beim sicheren Umgang mit sehbehinderten und blinden Menschen zu unterstützen.

Meiner Ansicht nach beginnt Inklusion in unseren Köpfen. Lassen Sie uns - Schritt für Schritt - mit der Verwirklichung beginnen!

Foto: Von schräg oben die rechte Hand von Kerstin Gaedicke. Sie hält den weißen Langstock, der vor Frau Gaedicke steht. Nach unten in Richtung Füße und Stockende wird das Bild unscharf.

Konditionen

Wenn Sie Interesse an meinen Seminaren und Trainings haben, dann kontaktieren Sie mich.

In einem persönlichen Gespräch stelle ich Ihnen gern mein Angebot vor und stimme mit Ihnen die Fortbildungsinhalte ab.

Referenzen

Logo: Hotel Scandic Berlin Potsdamer Platz
Frau Gaedicke hat schon zum dritten Mal in jeweils zwei Trainings unsere Mitarbeitenden geschult, da unter unseren Gästen immer wieder sehbehinderte und blinde Menschen sind. Ich fand das Training vor allem durch die Selbsterfahrungsübungen sehr praxisnah und hilfreich. So fällt uns der Umgang mit diesen Gästen leichter, wir fühlen uns sicherer. Das hat zur Folge, dass sich unsere Gäste gut aufgehoben und unterstützt fühlen. Sie kommen sehr gern wieder.Heiko Kain, Rooms Division Manager
Hotel Scandic Berlin Potsdamer Platz


Logo: Ernst von Bergmann Klinikum gGmbH Potsdam
Unsere sehbeeinträchtigten und blinden Patienten wünschen sich von uns eine verständnisvolle und hilfreiche Betreuung. Ich habe die Fortbildung von Frau Gaedicke als sehr realitätsnah und methodisch abwechslungsreich erlebt. Die Schulung hat uns alle sicherer im Umgang mit dieser Patientengruppe gemacht. Sie hilft uns dabei, uns angemessen und kompetent zu verhalten.Priv.-Doz. Dr. med. Anja Liekfeld, FEBO (Chefärztin der Augenklinik)
Ernst von Bergmann Klinikum gGmbH Potsdam


Logo: Arbeiterwohlfahrt Landesverband Berlin e.V. Freiwilligendienst
Foto der Pinwand mit dem Feedback einiger Teilnehmer: 'Sehr informativ, guter Tag' 'spannend, informativ gut veranschaulicht' 'interessant' 'lehrreich für die Zukunft im Umgang mit blinden Menschen' 'sehr spannend durch Selbstversuche', etc.
– Arbeiterwohlfahrt Landesverband Berlin e.V. Freiwilligendienst


Logo: Vivantes
Vivantes – Leben in Berlin

Über mich

1992 - 1996  Studium der Sozialarbeit / Sozialpädagogik an der Alice-Salomon-Fachhochschule Berlin

1998 - 2000  Freie Mitarbeiterin für das öffentlich-rechtliche Fernsehen, Filmbeschreiberteam Berlin, Medienarbeit, Umsetzung der Filmbilder in Sprache, Texterstellung

2000 - 2005  Mitarbeiterin für Bildungs- und Beratungsarbeit, Netzwerk behinderter Frauen Berlin e.V.

2006 - 2007  Einsatzbegleitung für persönliche Assistenz behinderter Menschen, ambulante dienste e.V., Berlin

2004 - 2008  Weiterbildung "Systemische Therapie / Familientherapie", Berliner Institut für Familientherapie

seit 2008  Dozentin und Trainerin

In meiner Freizeit gehe ich ins Kino, lese und reise sehr gern. Außerdem treibe ich viel Sport. Schon als Kind entdeckte ich meine Leidenschaft für die Leichtathletik und trainierte intensiv.

Höhepunkte meiner leistungssportlichen Laufbahn waren die Teilnahme an den Paralympics 1992 in Barcelona (Bronzemedaille im Weitsprung) und 1996 in Atlanta. 1989 wurde ich Europameisterin der blinden Frauen im Weitsprung mit Weltrekord. 1994 wurde ich Weltmeisterin im Fünfkampf und Vize-Weltmeisterin im Weitsprung. 1996 hängte ich die Spikes an den Nagel. Seitdem fahre ich Tandem und gehe gern schwimmen.

Foto: In Großaufnahme die Hände von Kerstin Gaedicke. Sie liest in ihrem Blindenschriftskript. Daneben liegt ihre Schreibtafel.

Kontakt

Blickwechsel

Seminare und Trainings
für den Umgang mit sehbehinderten
und blinden Menschen

Kerstin Gaedicke
Dozentin und Trainerin

Telefon

030 – 81 46 55 33

E-Mail

Adresse

Kerstin Gaedicke
Kuglerstraße 83d
10439 Berlin

Impressum


Inhaberin der Website: Kerstin Gaedicke, Kuglerstraße 83d, 10439 Berlin

Gestaltung der Website: W O L F Z E I T.com


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